Die Wiener Stadtwerke werden am 1. Januar 1949 gegründet, mit der Vision, Wiens Energie- und Verkehrsbetriebe zu kommunalisieren. Die Gründung markiert den Beginn einer städtischen Infrastruktur aus einer Hand. Ihre Entstehung folgte auf die Initiative, diese Betriebe unter einer einheitlichen Führung zu konsolidieren, was 1946 mit der Gründung der „Generaldirektion der städtischen Unternehmungen“ begann.

Am 7. Oktober 1959 beginnt die Ära der berühmtesten Wiener Straßenbahn, der Type E. Nach dem Start auf der Linie 71 wächst die Zahl der Fahrzeuge bis 1966 auf 89 an, bis 2018 sind sie im Netz unterwegs. Übrigens: viele ausgemusterte E1-Triebwagen erleben im polnischen Krakau - mit neuer Fahrerkabine und LED-Anzeigen - ein Revival und versprechen dort noch langjährigen Einsatz.

1960 wird Wiens erster Garagenbetreiber, die WIPARK Garagen GmbH, gegründet. Hintergrund ist die zunehmende Motorisierung und der daraus resultierende Bau der Votivpark-Garage als erste öffentliche Tiefgarage der Bundeshauptstadt.

Am 27. November 1962, 16 Uhr, löscht Stadtrat Karl Lakowitsch die letzte Gaslaterne der Stadt. Heute wird diese historische Laterne im Hietzinger Bezirksmuseum verwahrt.

Am 26. Jänner 1968 fasst der Wiener Gemeinderat den Beschluss zum Bau eines U-Bahn-Grundnetzes. Am 3. November 1969 ist es so weit: mit den Arbeiten für das Bauwerk am Karlsplatz startet Wien ins U-Bahn-Zeitalter.

Die “thermische Abfallbehandlungsanlage Spittelau” wird errichtet, um Wärme für das “Neue Allgemeine Krankenhaus” bereitzustellen. Schon bald versorgt sie aber auch hunderte Wiener Haushalte – zu diesem Zeitpunkt noch ohne die berühmte Hundertwasser-Fassade.

Ein Meilenstein in der Geschichte des öffentlichen Verkehrs in Wien: Am 25. Februar 1978 wird der U1-Abschnitt zwischen Karlsplatz und Reumannplatz in Betrieb genommen. In der Fahrerkabine: Bundeskanzler Bruno Kreisky (Mitte) und Bürgermeister Leopold Gratz (ganz rechts im Bild).

Am 15. Mai 1987 zerstört ein Großbrand, ausgelöst durch Flämmarbeiten, wesentliche Teile der Müllverbrennungsanlage Spittelau. Der Vorfall legt den Betrieb für Jahre lahm. Der Wiederaufbau, unter Einbindung des Künstlers Friedensreich Hundertwasser, verleiht der Anlage ihr unverwechselbares Aussehen und macht die Anlage zu einem Wahrzeichen der Stadt.

Pionierin Claudia Polaschek sitzt 1992 erstmals am Steuer einer U-Bahn. Der Dienstantritt der 1. U-Bahn-Fahrerin Wiens bedeutet einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichberechtigung und Diversität im öffentlichen Dienstleistungssektor.

Am 17. Dezember 1999 – fast genau 50 Jahre nach Gründung der Wiener Stadtwerke – setzt der Gemeinderat einen für die Wiener Stadtwerke historischen Schritt: die Ausgliederung der bis dahin als Teil des Magistrats geführten Wiener Stadtwerke und die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft.

Die Energiewirtschaft in Österreich erfährt durch die Liberalisierung einen grundlegenden Wandel, der alle Energieunternehmen zu strukturellen Anpassungen zwingt. Als Antwort darauf gründen die Wiener Stadtwerke am 25. September 2001 Wien Energie, um ihre Energieunternehmen Wienstrom, Wiengas und Fernwärme Wien zu bündeln.

Die Strommarktliberalisierung wurzelt im Europäischen Binnenmarktprogramm von 1985, erkannte man doch die Bedeutung des Elektrizitätssektors für die europäische Wirtschaft, da Energiekosten einen großen Teil der Produktionskosten ausmachen. Dies führt zu einem entscheidenden Moment, der den Markt für den Wettbewerb öffnet und den Verbrauchern mehr Auswahlmöglichkeiten bietet.

Am 1. Jänner 2008 wird die MA 43 – Friedhöfe, Gärtnerei und Steinmetzbetrieb – als Friedhöfe Wien GmbH in die Wiener Stadtwerke eingegliedert.

Die Fernkältezentrale Spittelau geht in Betrieb. Ursprünglich mit einer Kapazität von 17 Megawatt, ist die Spittelau heute Teil eines umfangreichen Fernkältesystems. Bis 2030 plant Wien Energie, die Fernkälteleistung auf 350 Megawatt zu steigern, um den Bedarf an nachhaltiger Kühlung zu decken.

Seit dem 3. September 2010 sind die U-Bahnen der Wiener Linien an den Wochenenden und vor Feiertagen auch in den Nachtstunden unterwegs. Dem geht eine Befragung voraus, in der sich über 55 Prozent der Wiener*innen dafür aussprechen. Mit einem 15-Minuten-Takt ersetzt die Nacht-U-Bahn ab 2010 große Teile des Nachtbusnetzes und erleichtert die nächtliche Fortbewegung in Wien erheblich.

Rekordverdächtig: In nur 26 Stunden sind alle Solarpaneele des ersten Bürger*innen-Solarkraftwerks in Wien ausverkauft. Seit Mai 2012 wird auf einer Gesamtfläche von ca. 3.360 m² Ökostrom erzeugt.

Nach dem Motto „Alle unter einem Dach“ eröffnen die Wiener Netze am 13. September 2016 ihre neue Unternehmenszentrale auf dem ehemaligen Gelände des „Gaswerks Simmering“. Der Smart Campus ist eines der größten Gebäude nach Passivhausstandard in Europa und kommt mit halb so viel Energie aus wie herkömmliche Bürogebäude.

Im Jahr 2017 setzt Wien mit der Erweiterung der U-Bahn-Linien U1 und U2 einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung seines öffentlichen Verkehrsnetzes. Die U1-Verlängerung nach Oberlaa bringt nicht nur fünf neue Stationen und zusätzliche 4,6 Kilometer Schienen, sondern krönt die U1 auch zur längsten Linie Wiens, was die Anbindung im Süden der Stadt spürbar verbessert​​. Gleichzeitig bereitet die U2-Teilsperrung für den Bau der U5-Linie den Weg für zukünftige Netzoptimierungen.

Gemeinsam erforschen Wien Energie und OMV im Projekt GeoTief Wien den Wiener Untergrund für die Nutzung von Tiefengeothermie zur Fernwärmeversorgung. Die Forschung bestätigt das Potenzial des “Aderklaaer Konglomerats” in 3.000 Metern Tiefe als vielversprechende Quelle für Tiefengeothermie.

Die Gründung der Wiener Wasserstoff Gesellschaft markiert den Start in eine Ära, in der Wasserstoff als Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige Energieversorgung etabliert wird. Dieser Schritt unterstreicht das Engagement für die Kreislaufwirtschaft und die Erweiterung der Wertschöpfungsketten im Energiebereich.

Das U2xU5-Projekt ist Wiens ambitioniertestes Vorhaben für Klimaschutz und Infrastruktur. Es steht für nachhaltige Mobilität und trägt zur Reduktion von CO2-Emissionen bei. Mit zwölf neuen Stationen verbessert das Projekt die öffentliche Anbindung und fördert eine lebenswerte Stadt für aktuelle und zukünftige Generationen.

Nach umfangreichen Tests startet der X-Wagen auf der Linie U3 in den Fahrgastbetrieb. Die barrierefreien Züge der neuen Generation bieten einen offen gestalteten Innenraum mit großzügigen Einstiegsbereichen. Neu im X-Wagen: ein digitales Fahrgastinfo- und Leitsystem. Insgesamt finden bis zu 928 Fahrgäste in den neuen Zügen Platz.

Die Wiener Stadtwerke-Gruppe hält unser Wien jeden Tag am Laufen. Und das seit 75 Jahren. Manchmal ganz offensichtlich mit einem beispiellosen Öffi-Netz oder grüner Energie für alle. Manchmal aber auch im Verborgenen mit einer ausgeklügelten digitalen Infrastruktur und detaillierter Planung für eine Stadt der Zukunft.

Und das alles zusammenzuhalten, das ist die Aufgabe der Wiener Stadtwerke. Oder wie wir sie ab sofort nennen: die Wiener Zukunftswerke. Denn egal, ob mit den Wiener Linien, den Wiener Netzen, der WienIT oder der Bestattung Wien: es geht immer um die Stadt von morgen und dass wir gemeinsam jeden Tag dran arbeiten.